Get inspired by Art (GibA): Ein analoger Trip durch eine melancholische Geisterstadt.
Im Laufe meiner aktuellen Artikelserie „#dunkelkammerkunst“ lernt ihr eine Menge Möglichkeiten und Varianten kennen, wie man mit dem heutzutage so beliebten Retro-Stil emotionalere Bilder schaffen kann. Jedoch mit einem zurückhaltenden, stillen Retro-Stil, der sich lediglich daran orientiert, den Look & Feel analogen Filmmaterials wiederauferstehen zu lassen.
Über die Hintergründe und das Warum schrieb ich bereits in „Fühl dich Analog„. Dabei ging ich auch darauf ein, dass nicht nur die Bildstile entscheidend sind, oft sind es auch die Bilder selbst und die Komposition der Motive, die gemeinsam damit einen emotionalen Einfluss auf uns auswirken. Packt man noch einen Schuss Melancholie und eine Spur Surrealismus hinzu, landet man beim Stil von Brendon Burton.
Für die „24 hours“-Serie des Berliner Magazins ignant.de wurde Brendon Burton gebeten, einen Tag in seinem Leben fotografisch festzuhalten. Sowohl in digitalen als auch in analogen Bildern. Der in Oregon aufgewachsene Burton pflegt einen fotografischen Stil, dessen Aussehen bereits vergangen war, bevor er 1994 geboren wurde. Und er mischt es mit einer Darstellung von zum Beispiel Menschen, die sich in der Modefotografie der 2010er Jahre herausgebildet hat, was ich sehr spannend finde.
Für ignant.de dokumentierte er einen Trip in eine verlassene Stadt in Montana. Seine Stimmung und Ausgangssituation beschreibt er als:
‚This trip was very special to me, I turned 21, saw a brand new part of the country and spent a full week almost completely isolated with people who are very close to me‘, he says.
Das ist unheimlich typisch für junge Leute von heute, die beginnen, sich selbst tiefer wahrzunehmen und vielleicht auch einen Hang zur Melancholie haben. Auf jeden Fall scheint es tatsächlich genau die Essenz seiner Bilder des Trips zu sein, von denen mir besonders die Porträts gefallen.
Wenn ihr diesen Stil mögt, werft auf jeden Fall einen Blick in Brendon Burtons Portfolio. Es spiegelt sehr schön wieder, worum sich meine #dunkelkammerkunst-Artikel drehen und einen wichtigen Aspekt dessen, was man „contemporary art“ in der Fotografie nennen könnte.
Copyright: Alle Bilder von Brendon Burton, brendonburton.com
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