Was macht einen Schnappschuss zu einem Foto? Was macht ein Foto zu einem Bild? Wie erschafft man für eine Aufnahme einen einzigartigen Stil?
Jeder, der hier regelmäßig mitliest, interessiert sich für das Fotografieren in einer Weise, die über bloßes Festhalten von Momenten hinaus geht. Ihr macht euch Gedanken über das Motiv, die Perspektive, die Inszenierung eines Bildelements. Ihr wollt, dass das Ergebnis möglichst einzigartig, anders und vielleicht sogar unverwechselbar ist.
Das wichtigste Mittel, um dies zu erreichen, ist, die Wirklichkeit nicht einfach nur abzubilden. Nicht einfach auf den Auslöser zu drücken und das Ergebnis unverändert zu präsentieren. Die unübersehbare Flut an Fotos in unserem Leben verlangt von einem Bild fast schon, nicht einfach nur ein Foto zu sein, sondern mehr.
Nicht umsonst sind Retro-Filter unzähliger Apps so beliebt. Nicht umsonst gilt Instagram als eine Instanz moderner, zeitgemäßer Fotografie. Nicht umsonst heben sich Fotos aus dem Studio mit ihrer genauen Lichtsetzung von anderen Porträts ab. Es geht um den Look eines Bilds. Um das, was das Aussehen an Gefühlen vermittelt und nicht einfach nur abbildet.
Früher entstand dieser Look in der Dunkelkammer und durch die Verwendung eines bestimmten Films. Filme von Kodak erzeugten einen anderen Bildeindruck als solche von Fujifilm. Die Bilder grober Schwarzweißfilme wirkten anders als die feinkörniger. Es ist die Essenz des Films, die uns heute Bilder nicht nur sehen, sondern auch fühlen lässt und die sie von glatten, digitalen und technisch perfekten Fotografien abhebt.
Um einen einzigartigen, emotionaleren Stil zu erreichen, scheint es also eine gute Idee zu sein, die Kunst aus der Dunkelkammer zu imitieren.
Das digitale Zeitalter ermöglicht dies problemlos und sogar noch in weitaus gewaltigerem Umfang als es die analoge Ära jemals konnte. Praktisch jedes Bild lässt sich verändern und zu etwas besonderem machen.
Als Grundlage dessen fungiert eine Kamera, die bestenfalls manuelle Einstellungen zulässt sowie einen potenten Sensor hat. Nehmen wir mal eine Mittelklasse-DSLR oder CSC, dann kann man eigentlich schon behaupten, dass deren Technik den Fähigkeiten analoger Kameras überlegen ist. Sie liefern also gutes Material, um die Bilder auch noch nach dem Erstellen einer weiteren Behandlung zu unterziehen.
Wie weit man dabei gehen möchte, entscheidet jeder selbst. Und damit aber auch darüber, was er nutzen muss, um so weit gehen zu müssen.
Unter dem Titel „Dunkelkammerkunst“ werde ich mich in Zukunft genau diesen Fragen widmen und euch ein paar Wege und Mittel vorstellen, die euch dabei helfen können, euren eigenen Stil zu finden, zu entwickeln und so eurer Fotografie eine persönliche Note zu verleihen. Ich werde kurz etwas über die wichtigste Basis berichtet: RAW-Dateien und deren Verarbeitung. Und ich werde euch Software vorstellen, die ihr vermutlich noch nicht kennt, um sehr besondere Ergebnisse zu bekommen.
Seid gespannt, was euch erwartet. Aber schreibt mir gern auch in die Kommentare, wenn ihr euch etwas wünscht, Fragen habt oder Anmerkungen loswerden wollt, was unbedingt in dieses Thema hinein gehört.
#dunkelkammerkunst:
- Einführung
- Die Basis – RAW und RAW-Konverter
- Presets
- Fühl dich analog!
- Weitere Beiträge zu diesem Thema stellen einzelne Preset-Packs oder auch Mobile Apps vor, oder widmen sich Bildbearbeitungsthemen bzw. Stilanalysen. Alle sind über #dunkelkammerkunst zu finden und werden im Laufe der Zeit erweitert.
Mehr!
- Weitere, ausführliche Artikel rund um das Thema „Fotografie lernen“ findet ihr hier.
- Schnelle Tipps und Hinweise habe ich hier zusammmengetragen.
- Meine ganze Fotografie und Digital Art verpackt mit Worten.
- Ausgesuchtes im mworkz.portfolio
Gut geschrieben.
Danke dir, Carlheinz, freut mich! Ist aber auch nur die Einführung – mal sehen, ob man tiefer gehende Erklärungen auch noch verstehen kann. ^^
Ich lass mich überraschen und freue mich, da es mich auch an meine analogen Fotoanfangszeiten erinnern wird.
Da bin ich ja mal gespannt, ich zieh schon mal die Vorhänge zu.