Normalerweise erblickt nur ein sehr geringer Prozentsatz meiner Fotografien das Licht der Öffentlichkeit. Nämlich die, die ich wirklich „fertig“ nenne. Heute erhascht ihr einen Blick auf ein paar Vorabversionen.
Im Artikel zu night in urban lights I erwähnte ich, wie schwierig es war, den Stil zu finden, der zu dem Bild passt. Zwar wusste ich beim Shooting schon, in welche Richtung es gehen sollte, doch fand‘ ich mich dann unsicher, ob der Weg passen würde. Das Feedback zum Bild war positiv, doch war man neugierig geworden auf die anderen Varianten.
Ich beschäftige mich schon länger mit der Frage nach dem passenden Stil zu einer Aufnahme. Ich habe auch festgestellt, dass es Fotos gibt, die einfach nur auf eine Art und Weise zu funktionieren scheinen. Selbst die Bilder einer Serie eignen sich nicht alle für denselben Stil, oft ändert sich die Wirkung dramatisch.
model: steph
Um euch das mal zu zeigen, präsentiere ich verschiedene Experimente mit „night in urban lights I“:
Silver and Skin:
Fast unverändert und nah am Original. Ich mag den Eindruck der nackten Haut und ihrer natürlichen zurückhaltenden Tonung. Der Bildeindruck war mir letztlich aber nicht künstlerisch genug und sagte mir zu wenig aus.
Ilford HP5, Contrast:
Ich probierte eine Schwarzweißvariante. Diese hier orientiert sich an einem Ilford HP5-Film, allerdings habe ich den Kontrast erhöht und die Lichtkanten des Körpers stärker betont. Eigentlich ganz nett, aber das Monochrom wirkte mir dann doch zu trist, der Eindruck, den ich von der Haut hatte, geht hier fast ganz verloren.
Ilford HP5:
Diese Version ist näher am originalen Ilford-Film, hat aber noch einen künstlerischeren Touch. Weniger Kontrast und stärkere Vignette, um das ganze wie ein intimes Bildnis wirken zu lassen. Holt mich aber nicht genug ins Bild rein.
soft dream:
Das war mein erster Drift in den farbigen Bereich, den ich beinahe behalten hätte. Mir gefällt die Lichtstimmung, die einzelnen Spots und die Farben vor allem des Hintergrunds. Alles sehr schön eigentlich, doch war es mir am Ende zu soft und unwirklich.
Polaroid 669, aqua:
Eine Variante, die mir eine Weile lang ebenfalls gut gefallen hat. Basiert auf einer Polaroid 669-Simulation, die ich in einen cyan-Bereich gedrückt habe. Mir gefällt daran der natürlichere Look der Haut, das zarte und zurückhaltende. Auch das schimmernde Licht hat was, aber war mir ebenfalls ein wenig zu „dreamy“.
Dark Blue:
Diese Variante gefiel mir eigentlich sehr gut – sie versetzt das Model in die Nachtstimmung, die ich wollte, macht das Setting diffus, düster und intim. Doch trotz der schönen zurückhaltenden Lichtstreifen war es mir noch nicht lebendig genug.
Magenta night:
Etwas besser als „Dark Blue“. Es erhält die dunkel/düstere Nachtstimmung, holt aber mehr Gefühl für die Haut zurück, da sich diese farblich absetzt. Das Licht geht in den gelblichen Bereich, was fast schon natürlich anmutet.
final:
Die finale Variante habe ich wieder etwas mehr in den vertrauten Farbbereich geholt. Der Haut habe ich den natürlichen Ton wiedergegeben und mit einem kontrastreichen Blau-Grün-Ton verbunden. Das prickelte mir am meisten in den Augen und erhielt den „echten“ Bildeindruck am stärksten trotz künstlerischer Note.
Eure Meinung?
Wie isset, welche Variante gefällt euch am besten?
Mehr!
- Alle Bilder der Serie hier.
- Bilderserien und meine Fotografie im Vordergrund am PhotographyThursday.
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- Ausgesuchtes im mworkz.portfolio
Mir persönlich gefallen, neben deiner Endversion, noch „Silver and Skin“ (weil es noch recht natürlich aussieht) und andererseits auch „Polaroid 669, aqua“. :)
Hi RK, danke dir!
„Silver and Skin“ ist auch wirklich reizvoll – vor allem wegen dem natürlich erhaltenen Hautton. Mir hat es nur nicht gereicht insgesamt. Ja, und „Polaroid 669, aqua“ gefällt mir auch richtig gut – auch hier ist die nackte Haut betont und kommt noch zarter rüber.
Gruß, ml