Aaaalles klar! Die Weichen sind gestellt, die Motoren aufgeheizt und alles wartet auf euer Kommando. Ihr habt in den letzten Teilen dieser Artikelreihe einen komplett automatischen Workflow aufgebaut, der jetzt nur noch gefüttert werden will. #learnphotography
Und so funktioniert euer Workflow jetzt
Wenn ihr ein Bild – also zum Beispiel mit Lightroom – exportiert, dann wird es automatisch richtig benannt und landet im Dropbox-Ordner. Der Dienst synchronisiert den Ordner und lädt die neuen Bilder hoch. Ab diesem Moment habt ihr das erste Online-Backup und über diverse Apps auch von euren anderen Rechnern und Mobilgeräten darauf Zugriff.
Gleichzeitig läuft ifttt.com an und trägt die neuen Bilder in das Spreadsheet “fotos_logfile” ein. Und zwar mit Namen, Datum und Thumbnail. Somit könnt ihr all eure Bilder verwalten und deren Verwendung tracken/verfolgen. Und zwar alle Bilder über Jahre und Plattformen hinweg.
Ebenfalls gleichzeitig kopiert ifttt.com die neuen Bilder von der Dropbox in euren Google-Drive-Speicher. Damit habt ihr das nächste Backup und einen weiteren, schnellen Weg, die Fotos zu teilen oder euch auf Rechner und Mobilgeräte zu holen.
Habt ihr den Drive-Client installiert, dann werden die Fotos wieder auf euren Rechner heruntergeladen. Ihr habt somit noch ein weiteres Backup.
Die Backup-Software auf eurem Computer sichert die Fotos außerdem noch auf eine externe Festplatte. Also eine weitere Sicherung unabhänging von interner Festplatte und Cloud-Diensten.
Habt ihr die Fotos verwendet, geteilt oder gepostet, dann öffnet ihr “fotos_logfile” in eurem Google Drive und setzt ein “x” in die entsprechende Zelle.
Vorteile:
- Muss ich nicht großartig erklären, oder? Mit nur wenigen Aktionen eurerseits wird ein ganzer Automatismus angestoßen, der euch eine Menge Arbeit abnimmt und den Überblick über sehr große Mengen an Bildern garantiert.
- Eure Bilder und die Informationen können euch nun nur noch sehr schwer verloren gehen. Innerhalb des “fotos_logfile” könnt ihr außerdem extrem schnell nach Bildern suchen oder sogar Filter einbauen, um zum Beispiel alle Fotos zu finden, die ihr von Model “Naomi” gemacht habt.
Nachteile/Beachten:
- Dropbox: das ifttt.com-Rezept ist auf den Ordner “Public” angewiesen, weil es aus einer Zeit stammt, in der dieser Ordner noch nötig war. Heutzutage könnte man sich den Unterordner eigentlich sparen, aber wenn die Pfade einmal eingestellt sind, juckt das nicht mehr.
- Spreadsheet: Die Reihenfolge, in der die Fotos eingetragen werden, entspricht der Reihenfolge, mit der Dropbox die Bilder hochlädt. Kleinere Bilder werden schneller hochgeladen als größere. Es kann also passieren, dass die Reihenfolge der Bilder in der Tabelle nicht mit der auf eurer Festplatte übereinstimmt. Aus diesem Grund habe ich die Durchnummerierung aller Bilder empfohlen. Ihr braucht im Google Spreadsheet also nur einen Rechtsklick auf Spalte A machen und Klickt “Tabellenblatt A -> Z sortieren” an – schon habt ihr die chronologisch richtige Reihenfolge.
- ifttt.com: Schaut regelmäßig in euer logfile und in die Rezepteinstellungen von ifttt.com rein – es kann sein, dass der Server mal wegen hoher Belastung aussteigt und Bilder nicht synchronisiert werden. In dem Fall stoßt ihr den Prozess von Hand an. Es ist auch vorteilhaft, nicht hunderte Fotos gleichzeitig zu synchronisieren, sondern immer in kleineren Packs. Wenn ihr aber nicht 239 Bilder auf einmal entwickelt, sollte das kein Problem sein.
Fazit
Wie ich ganz zu Beginn schon schrieb: Das ist sicherlich ein Workflow, den nicht jedermann braucht und somit eher etwas für Fortgeschrittene ist. Oder für Fotografen mit einem hohen Output – so wie mich.
Diesen leistet er aber richtig gute Dienste, denn er hilft fast vollautomatisch, den Überblick über eine sonst unüberschaubare Anzahl von Fotos zu behalten und sorgt gleichzeitig für mehrere Backups.
Außerdem kann man den Workflow sehr gut ändern oder ergänzen. Entscheidend sind dafür in erster Linie die Möglichkeiten von ifttt.com. So kann man einen Cloud-Dienst durch einen anderen ersetzen, die neuen Fotos gleich auf verschiedenen Plattformen posten lassen, sich Benachrichtigungen per Mail oder SMS erstellen und noch vieles mehr.
Sagt mal an, ob ihr das nützlich findet oder zu aufwändig ist. Und falls ihr Fragen zu einzelnen Punkten habt, dann rein damit in die Kommentare.
Mehr!
Danke für die Anleitung. Ich bin noch nicht ganz überzeugt ob es für mich das richtige ist, aber zumindest bin ich jetzt sensibilisiert, hier etwas zu tun. So gesehen, sind meine Fotos ’nicht wichtig‘, da ich kein Geld damit verdiene, andererseits ist der Wert aber individuell. Und nochmal andererseits bin ich nur in diesem Blog aktiv.
Auf jeden Fall hört sich das alles sehr gut an.
Hi autopict!
Ja, das ist schon eine sehr ausgefinkelte Lösung, die einiges kann. Aber mir war ja von vornherein klar, dass nicht jeder diesen Umfang brauchen könnte. Wäre wordpress die einzige Plattform für meine Veröffentlichungen, dann bräuchte ich auch kein so umfangreiches System. Ein Backup auf eine Festplatte und das wäre es dann.
Sicher ist der Wert der Fotos individuell und gerade daher sind mir meine äußerst wichtig. :) Es gibt nicht viel, das mich bei einem Datenverlust schwerer treffen würde.
Gruß, ml