Im ersten Teil der Reihe habt ihr erfahren, dass Leute mit hohem Bilder-Output vielen Netzwerk-Accounts auf relativ einfache Weise ihr Fotos sichern und verfolgen können. Heute lernt ihr die Werkzeuge dazu kennen. #learnphotography
Dieser Workflow spielt sich zu einem großen Teil im Netz ab. Das dient zum einen als zusätzlice Sicherung eurer Bilder neben der häuslichen auf eine weitere Festplatte. Zum anderen gibt es euch die Möglichkeit, auf fertige Fotos von überall her zuzugreifen, ohne, dass ihr sie von Hand irgendwo hin kopiert.
Wie ich bereits schrieb, ist das Einrichten einiger Dienste nötig, los gehts:
Google-Drive:
Ich habe einen Google-Account primär wegen einer entsprechenden Mailadresse, denn im Vergleich dazu können sich Yahoo, GMX, Web.de und Konsorten peinlich berührt in der Ecke verstecken. Ich verstehe echt nicht, wie die sich mit ihrer Nutzerunfreundlichkeit halten können. Egal.
Außerdem habe ich ein Android-Phone und -Tablet. Also nutze ich auch Google Drive – dort stehen mir 25 Gigabyte kostenloser Speicher zur Verfügung und Bilder, deren längste Seite 2.000px lang ist, verbrauchen gar keinen Speicherplatz.
- öffnet die Web-Oberfläche von Google Drive: https://drive.google.com
- erstellt einen Ordner namens “Fotos” und öffnet ihn
- erstellt darin einen weiteren Ordner namens “2014-online” – aber nicht öffnen diesmal :)
Google-Spreadsheet:
In der Beschreibung des Workflows habe ich eine magische Excel-Tabelle erwähnt, die automatisch Daten einträgt und über die man sehen kann, was wo wann und wohin gepostet wurde. Dies wird der Dreh- und Angelpunkt dieser Lösung sein und ein wirklich cleverer noch dazu.
Microsoft nennt es “Excel” als Teil der Office-Programme. Google bietet sowas auch an. Kostenlos. Und nennt es “Spreadsheet”. Ihr seid ja noch auf der Google-Drive-Oberfläche im Ordner “Fotos”, stimmts?
Dort hinein kommt eine Tabellendatei namens “fotos_logfile”. Diese ist sehr differenziert aufgebaut und sogar mit bedingten Formatierungen ausgestattet. Kurz: es ist etwas kompliziert, zu erklären, wie man die Tabelle anlegt. Ich zeige sie euch mal und erkläre sie:

Das Ding ist immer aktuell und keine Änderungen können verloren gehen, denn Google speichert das Teil in Echtzeit.
Das allergeilste aber kommt jetzt: Ihr braucht euch die Arbeit nicht zu machen, weil ich sie für euch schon gemacht habe.
- Ihr müsst bei Google angemeldet sein
- öffnet diese Datei: fotos_logfile_VORLAGE
- Klickt auf Datei und dann auf „Kopie erstellen„
- Achtung: Klickt nicht auf „Verschieben“, denn dann habt ihr keine eigene Kopie, sondern nur Zugriff auf meine Datei. Sollte ich die mal löschen oder was reinschreiben, dann würde ich euch in Echtzeit eure Daten versaubeuteln.
- Ihr könnt auch eine eigene „fotos_logfile“ erstellen wie oben angegeben und Copy&Pastet den Inhalt der gerade verlinkten Tabelle.
Wichtig ist, dass ihr “_VORLAGE” aus dem Dateinamen löscht und die Datei in den oben erwähnten Ordner “Fotos” legt.
Google Drive-Client:
Bevor wir hier fertig sind, könnt ihr euch noch den Google Drive-Client herunterladen. Ihr klickt den Link hier eben oder findet “Google Drive für Ihren Computer installieren” auf der linken Seite unten auf der Google-Drive-Weboberfläche.
Das Teil wird einen Ordner auf eurem Rechner erstellen und alle Inhalte des Cloudspeichers dort mit eurem Computer synchronisieren. In meiner Beschreibung von letzter Woche (Die Zielvorgabe) ist das “Backup 3”. Es kann also eine zusätzliche Sicherung sein und schnelleren Zugriff auf die Bilder gewähren, aber das ist keine Pflicht.
Dropbox:
Dropbox brauche ich niemandem zu erklären. Google Drive finde ich besser, weil das stärker mit meinen Geräten verzahnt ist und Dinge bietet, die Dropbox nicht hat. Aber Dropbox ist extrem verbreitet, kann gut in Workflows eingebaut werden und wird für dieses Tutorial hier schlicht benötigt.
Im Laufe der Zeit haben sich bei mir dort 56 GB Speicherplatz angesammelt, also warum nicht nutzen?
- Ladet euch den Dropbox-Client herunter und meldet euch an (oder erstellt ein Konto)
- Dann müsst ihr den Ort auf eurer Festplatte angeben, wo der Dropbox-Ordner erstellt werden soll. Bei mir ist das E:\Dropbox
- Zu Anfangszeiten wurde automatisch ein Ordner namens “Public” angelegt. Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist, weil er von dem Service eigentlich nicht mehr benötigt wird. Wenn es ihn nicht gibt, dann legt ihn bitte trotzdem an – wir brauchen den noch.
- geht in den Ordner “Public” und erstellt dort einen weiteren namens “fotos”
- geht da rein und erstellt noch einen namens “2014-online”
Keine Angst: Nur, weil der Ordner “Public” heißt, bedeutet das nicht, dass alle Bilder da drin direkt im Web zu finden sind. Ihr müsst immer noch manuell einen Link zur Freigabe kopieren und ihn jemandem schicken, wenn ihr das wollt. Dieser Freigabevorgang funktioniert in der ganzen Dropbox gleich – früher ging das aber nur im Public-Ordner.
Backup-Software:
Ihr werdet eure Bilder mit diesen Diensten also nicht nur auf einer Festplatte, sondern auch in der Cloud haben. Aber: falls eure Platte jetzt stirbt, Dropbox dicht macht und Google explodiert, sind eure Fotos weg. Darum sichere ich meine Fotos (nicht nur die verkleinerten Versionen, sondern einfach alle) nochmal zusätzlich auf externe Platten. Das geschieht einmal wöchentlich, dann stöpsel ich die Platte ab und lege sie zurück in den Schrank.
In einen Tresor.
Der in einem Bunker steht.
Der zwölf Kilometer unter der Erde liegt.
Der Rest war gelogen.
Wie das abläuft, werde ich an dieser Stelle nicht nochmal erklären, schmökert dazu bitte im Artikel: [Workshop Bildermanagement] Teil 7: Backups anlegen
Beachten müsst ihr nur, dass ihr zur Sicherung der Fotos den Ordner “x:\Dropbox\Public\fotos\2014-online” nehmt.
Fazit
Wir sind mit der Vorbereitung noch nicht ganz fertig – es fehlt noch ein Dienst und ein cleverer Hebel, um euch die totale Kontrolle zu verschaffen. Das wird noch einmal ein bisschen tricky und ich möchte es genau erklären, darum geht es damit erst in einem separaten Artikel weiter.
Bis nächste Woche – dann erfahrt ihr, wie ihr die Bestandteile miteinander vernäht.
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