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(Bild-)Ansichten der sozialen Netzwerke, Teil 2

In diesen Beiträgen nehme ich mal die Bilddarstellung in verschiedenen sozialen Netzwerken unter die Lupe. In Teil 1 schrieb ich etwas zu WordPress, Facebook, Flickr und Google+. Heute folgen noch ein paar weitere.

Tumblr

Tumblr ist eine Microblogging-Plattform ähnlich wie WordPress. Nur mit weniger Text. Eigentlich optimale Voraussetzungen zum Präsentieren von Bildern.
Eigentlich, denn die Darstellung der Bilder hängst stark vom verwendeten Theme der eigenen Seite ab. Mal ist es ein recht übersichtlicher Stream, in dem sich ein Foto brav unter das andere reiht, mal ist es ein mehrspaltiges Layout wie in dem Bild unten. An sich gar nicht übel, Nachteil ist nur, dass Tumblr sich recht stark abschottet und das Teilen und kommentieren schwer macht, wenn man dort selbst keinen Account hat.

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Die Einzelansicht eines Bilds kann überzeugen. Auch die ist nicht zuletzt vom Theme abhängig, kommt letztlich aber gut einzeln dargestellt rüber und belastet den Betrachter nicht mit zu vielen Seitenelementen. Nachteil: die Zurück-Funktion ist scheinbar zufallsgeneriert. Klickt man auf den Pfeil oben links neben dem Namen, kommt man zu einer Einzelansicht des Bilds zurück. Nutzt man den Zurück-Button des Browsers kommt man in die Stream-Ansicht zurück, die aber komplett neu geladen wird und nicht an die zuletzt besuchte Stelle springt. Das hat nerviges Scrollen zur Folge.

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Pinterest

Pinterest war mal ein ganz enorm durchstartender Dienst und als die schönste Plattform für Fotografen verschrien. Zugegeben, der Fotostream sieht sehr schick aus. Das mehrspaltige Layout neigt aber auch deutlich dazu, hochformatige Fotos zu bevorzugen. Querformate werden zwar ebenfalls schön eingebunden, erscheinen aber stark verkleinert und können unter Umständen verloren gehen. Vergleicht man das mit Google+ dann passen dort zwar nicht so viele Fotos auf eine Seite, aber jedes hat mehr Aufmerksamkeit.

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Ich habe keine Ahnung, warum Pinterest bei der Einzelansicht von Bildern so „versagt“ hat. Dass der Bildhintergrund hell ist, stört mich gar nicht so, immerhin wird der Rest der Seite damit noch schön ausgeblendet. Aber viel größer als im Bild unten werden Fotos in der Einzelansicht nicht dargestellt. Und außen herum sind haufenweise zusätzliche Elemente, die ich meist gar nicht will.
Eine Super-Einzelansicht ohne Seitenelemente gibt es nicht, immerhin ist der Schließen-Button rechts oben deutlich ausfindig zu machen.

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deviantart

Das eigene Profil auf deviantart.com bietet Künstlern einige Freiheit, denn es lässt sich selbst gestalten. So können Inhalte gezeigt werden, die man selbst am wichtigsten findet. Dafür gibt es auf der persönlichen Startseite keine klassische Stream-Ansicht.

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Sowas wie ein Stream wartet, wenn man auf „gallery“ klickt. Hier bekommt man eine Übersicht der eigenen Bilder, doch auch diese kann nach eigenen Vorstellungen sortiert und umgestaltet werden. Bilder, die man hochlädt, dort aber nicht zeigen möchte, können wegsortiert oder ausgeblendet werden. Links lassen sich eigene Alben anlegen – ähnlich wie auf Flickr, hier aber prominenter präsentiert.

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Die Einzelansicht ist extrem flexibel. Auch hier warten eine immer noch relativ unscheinbare Werkzeugleiste oben, aber auch „nervige“ weitere Bilder rechts. Irgendwie habe ich jedoch den Eindruck, dass sie hier nicht ganz so störend sind wie auf Facebook oder Pinterest.

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Auf deviantart gibt es gleich mehrere „Super-Einzel“-Ansichten, man kann Fotos mindestens zweimal anklicken. Beim ersten Mal wird es auf Bildschirmbreite hochskaliert (siehe Bild unten), beim zweiten Klicken sieht man das Bild in der 100-Prozent-Ansicht. Klickt man nochmal sieht man wieder dasselbe wie im Bild oben.
Sehr nett gelöst und wird super schnell geladen.

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fotocommunity

Die Profilseite bei fotocommunity ist ähnlich wie beim Vorbild deviantart und bietet keinen echten Stream. Dafür eine Auswahl an Fotos und Informationen zum Fotografen sowie viel Text. Inwieweit sich das individualisieren lässt, kann ich leider nicht sagen, da ich dort keinen Account habe. Wer mehr weiß, der darf das gerne in die Kommentare unten posten.

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Die Einzelbildansicht ist noch ein bisschen Oldschool aber schnörkellos und gut gelöst. Das Foto nimmt viel Platz ein und zeigt sich auf dunklem und neutralem Grau. In der kleinen Leiste oben sehe ich, dass es noch mehr zu entdecken gibt. Eine isoliertere Ansicht einzelner Fotos scheint es aber nicht zu geben.
Der Screenshot unten zeigt die maximale Darstellgröße für Querformatfotos. Da ich aber davon ausgehe, dass die hochgeladenen Originale größer sind, werden die Bilder gut skaliert und sind auch in dieser Darstellung noch scharf.

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500px

500px präsentiert sich gern als Fotoplattform für professionellere Fotografen. Dementsprechend müssen die Fotos auch im Vordergrund der Präsentation stehen und wie man im Bild unten sieht, ist das für die Profilseiten in diesem Netzwerk ganz gut gelöst.
Oben ist ein kleiner Info-Bereich über den Fotografen, unten reiht sich ein Foto-Stream auf. Nicht jedermanns Sache: Die Bilder werden als quadratische Thumbnails angezeigt, unabhängig vom eigentlichen Format. Das sieht man erst, wenn man ein Bild anklickt.

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Die Einzelbildansicht wird in einer neuen Seite geladen. Hier sieht man, wie man den sonst so verbreiteten unfreundlichen Schwarzweiß-Kontrast entschärfen kann. Mit wärmeren, weniger aufdringlichen Farbtönen. Das ist angenehm anzuschauen, einzig die Share-Buttons oben stören ein wenig.

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Eine isolierte Ansicht gibts auch auf 500px. Diese kommt klassisch mit schwarzem Hintergrund daher und wird extrem schnell geladen, da das Foto nicht vergrößert oder neu skaliert wird.
Unten werden Keyboard-Shortcuts angezeigt, die sich auch ausblenden lassen, was den Eindruck noch etwas verbessert.

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Wer die ganze Packung möchte, klickt oben rechts auf das Maximize-Symbol und bekommt eine komplette Bildschirmansicht voll mit einem Foto. Allerdings leider auch hier nicht skaliert, sondern immer noch in der ursprünglichen Größe.

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Fazit

Ich kann mich schwer entscheiden. Und das hat sich seit meinem Beitrag „Sozialfotograf“ nicht wirklich geändert.
Am liebsten blogge ich und erzähle etwas zu meinen Fotos, das man auch lesen muss und nicht einfach nur wie Fastfood scannt. Daher mag ich WordPress und finde es umso bestürzender, dass die Galerieansicht so schlecht ist.
Die Einzelbildansicht auf Facebook ist mittlerweile brauchbar, aber die Technik des Netzwerks hoffnungslos veraltet, Google+ ist da weitaus attraktiver, denn hier geht das Posten und das Management der Bilder viel leichter von der Hand, da sich unterschiedliche Quellen gut organisieren lassen. Über den Stream kann man streiten, aber die Einzelansichten sind gut.
Die restlichen Netzwerke kenne ich weniger aus eigenem Gebrauch. Flickr hat sich enorm gemausert und ich muss dort endlich mal wieder neue Fotos reinstellen, denn die Präsentation sagt mir schon zu. Deviantart ist ein Evergreen und bietet eine Menge künstlerische Freiheiten – für Insider und Kreative ein Geheimtipp.
Was ist euer Favorit?

Mehr…

… fällt mir grade nicht ein. Sicher gibt es noch das eine oder andere Netzwerk, das sich zum Präsentieren der eigenen Bilder eignet, aber mit diesem und dem ersten Beitrag müsste ich die wichtigsten abgedeckt haben. Wenn ihr selbst noch Vorschläge, Meinungen oder Kritik habt, dann immer rein damit in die Kommentare.

Ein Gedanke zu „(Bild-)Ansichten der sozialen Netzwerke, Teil 2“

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