Ich hatte es angeboten, ihr wolltet es und hier ist der Nachschub: Mehr Bilder aus dem modernen Leben des Mittelalters.
Vor Mannheim im März 2013 war ich eine ganze Weile nicht auf Mittelalter-Festen. Die Bilder unten stammen von einem Spektakulum, das 2011 in Waging am See stattfand. Ein tolles Festival, rund um eine Burg herum, bei dem es viel zu sehen gab. Das schöne daran: es war weniger ein Markt als vielmehr eben ein Spektakulum. Das heißt, das nicht an jeder Ecke Holzschwerter und Papprüstungen verkauft wurden, sondern dass Clubs und Clans da waren und das mittelalterliche Leben darstellten. Natürlich gab es auch Schaukämpfe und Spiele. Von letzterem seht ihr heute ein paar Bilder.
Die Spieler
Es traten zwei Mannschaften gegeneinander an, hier seht ihr eine davon. Ich weiß leider nicht, wie stark das organisiert war, aber viele kamen spontan dazu. Der kräftige Kerl hinten links zum Beispiel kam direkt aus den Zuschauerreihen in die Mannschaft.
Links seht ihr eines der beiden „Tore“. Wie man sich denken kann, war es nicht einfach, zu punkten. Manchmal war das Tor scheu, dann plötzlich viel kleiner und einige Male war es gar nicht da…
Das Spiel
Gespielt wurde durchaus mit harten Bandagen. Im Bild zu sehen ist eine weibliche Mitspielerin der gegnerischen Mannschaft, die mit Spock’s Würgegriff (ganz leicht out of time) auf Abstand gehalten wird. Körpereinsatz spielte auf jeden Fall eine große Rolle.
Im Grunde war das Spiel eine Mischung aus Handball, Rugby, Prügelei, Klammerei und Auf-den-Putz-Hauen.
Der Spielball war ein Kohlkopf. Genau genommen waren es insgesamt fünf, denn seltsamerweise wurde er während der Partie immer kleiner. Wer ihn hatte, war definitiv arm dran, denn er bekam zwei verfeindete Mannschaften gleich dazu auf den Hals.
Während es auf dem Spielfeld heiß her ging, waren die bereits erwähnten Tore ein echtes Problem. Immer wieder konnte es vorkommen, dass jemand den Damen unter die Arme griff und sie einfach wegtrug, damit die gegnerische Mannschaft das Tor erstmal suchen musste.
Gepunktet wurde, indem der Kohlkopf ins eigene Tor verfrachtet wurde. Und zwar mit allen Mitteln! Bewährte Taktiken, um das zu verhindern: Den Spieler mit dem Gemüse auf den Boden ringen und dort festnageln. Wenn er gerade einen Lauf hatte, dann half nur, sich mit einem wahnsinnigen Gesichtsausdruck schreiend in den Weg zu werfen.
Die Sieger
Am Ende zeigte sich, wer mehr Körpereinsatz ins Spiel brachte – im wahrsten Sinne des Wortes.
Sportlichkeit gab es aber auch im Mittelalter schon. Wer nach dem Spiel nicht außer Atem war, lag zumeist lachend auf dem Boden. Der Spaß an der Sache stand definitiv im Vordergrund.
Ich kann mich irren, aber ich glaube, einen endgültigen Punktestand gab es gar nicht. War sowieso nicht nachzuvollziehen, die „Tore“ selbst wussten es jedenfalls nicht. Spielte auch keine Rolle, denn auch wenn teilweise nicht gerade zimperlich miteinander gestritten wurde, war es eine schöne Show, bei der es nicht auf die Punkte ankam. Sieger waren alle und ich fand‘ sie später in einem der größeren Lager zusammen Met trinken und Musik machen.
Allein das Zuschauen hat Spaß gemacht und ich fand‘ es großartig, das auch zwei oder drei Freiwillige aus dem Publikum sofort eingesprungen sind und kräftig mitmischten.
Bisherige und auch zukünftige Bilder/Erlebnisse und Worte zum mittelalterlichen Leben gibt es hier.
Das sieht doch super aus! Alleine vom Anschauen der Bilder kriege ich das Gefühl das mir Brusthaare nachwachsen. Ist das normal? ;)
Da Du Lars und nicht Laura heißt, geht das sicher in Ordnung… ;)
Brusthaare…lach…schnellnachguck… :-) nee, ich klickte deinen Blog an – wegen Bild2 – …augenverdreh
Hallo Martina!
Keine Brusthaare gesprossen? Dann ist ja alles gut :)
Und wenn nur Bild 2 eine Verwandte im Geiste hierher locken konnte, dann ist mir das auch recht. Wie wäre es denn dann noch damit: https://glassblog.wordpress.com/2013/01/19/marks/
Gruß, ml