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[Workshop Bildermanagement] Teil 1: Ordentliche Ordner

Teil eins meines Workshops zum Bildermanagement. Eine Einleitung gibt’s hier. Heute starten wir bei null und schauen uns an, wie wir unsere Bilder auf die Festplatte holen und versuchen, dabei nichts falsch zu machen!

workshopbildermanagementDie Fotos, die du geschossen hast, sind auf der Kamera. Genauer gesagt, auf der Speicherkarte. Und ich kenne Leute, die lassen sie auch da. Aber da dir tausende Speicherkarten zu teuer, zu unsicher und zu schwer zu durchsuchen sind, möchtest du sie dir auf die Festplatte packen. Da werden sie nach Möglichkeit bleiben, bis Bits und Bytes vergilben, damit du sie zwischendurch immer wieder mal anschauen oder bearbeiten kannst. Aus zwei Gründen solltest du dir an dieser Stelle schon Gedanken darüber machen, wie du die Fotos auf der Platte speicherst. Erstens, damit du irgendwann nicht von der schieren Masse der Daten erschlagen wirst und zweitens, damit du – wenn du mal ein Bild suchst – dich nicht ziellos durch Datenberge wühlen musst, von denen du erschlagen wirst.

Welche Ordnerstruktur

In meiner anfänglichen Naivität habe ich den Fehler gemacht, alle meine Fotos in einen Ordner zu speichern. War ja auch praktisch, weil ich dann mit einfachsten Mitteln auch über verschiedene Betriebssysteme hinweg alle Bilder durchsuchen konnte. Den gleichen Fehler wirst du nicht machen. Denn als es gegen die 5.000 Bilder ging, wurde mein Rechner plötzlich langsamer. Bei 8.000 wurde es dann langsam lächerlich. Weitere Ordner müssen her!

Eine Methode (vor allem für Berufsfotografen) ist es, den Ordnern die Namen seiner Projekte und Aufträge zu geben und danach zu sortieren. Manche verwenden auch die Sortierung nach Orten und Zeiten – also ein Ordner „Zuhause“ in dem sich wiederum Ordner namens „drinnen„, „draußen“ oder auch „Tag“ und „Nacht“ befinden. Dadurch kommt man sehr schnell zum Ziel. Suche ich allerdings nach einer bestimmten Person, so finde ich diese nicht so schnell, da sich „Max“ zwar meistens Zuhause aufhalten kann, oft aber auch „unterwegs“ oder auf „Reise“ ist. Allgemein gebräuchlicher ist daher die Sortierung nach Datum. Egal, was auf einem Foto zu sehen ist; wann es aufgenommen wurde, ändert sich nämlich nie und ist stets eine Konstante.

Um ehrlich zu sein: die Ordnerstruktur ist nicht sooo wichtig. Wenn du soviele Fotos besitzt wie ich zum Beispiel, dann ist es viel zu ineffektiv, einzelne Bilder zu finden, indem du Ordner durchklickst. Stattdessen bedienst du dich clevererer Werkzeuge, die ich noch vorstellen werde. Aber trotzdem: eine grundlegende Ordnung mit ein paar Dateiordnern kann nicht schaden. Vor allem, wenn wir jetzt schonmal ans Backup deiner Daten denken.

Ordner anlegen

Jetzt aber: Öffne deinen Dateimanager und erstelle auf deiner Festplatte einen Ordner namens „Fotos„. Weil du clever bist, nimmst du nicht die Festplatte, auf der dein Betriebssystem ist, denn dann kann ein quersitzender Treiber, der dein Windows killt oder ein Virus, der sein Unwesen treibt, deinen Fotos nicht so schnell gefährlich werden. Du wählst also entweder eine externe Festplatte oder besser noch eine interne, die physisch von deiner Systemplatte getrennt ist. Das verbessert die Performance, wenn du mit den Bildern arbeitest.

WSBM_teil07_screen001Im Ordner „Fotos“ erstellst du einen weiteren Ordner namens „2013„. Das klingt nicht nur hübsch, sondern steht für das aktuelle Jahr. Weiter. In „2013“ erstellst du nochmal zwei weitere Ordner: „LR-Katalog“ und „2013-01„. Schon schwindlig? Gut, denn jetzt kommen noch zwei: „finals“ und „online„!

Nur so zwischendurch: Habe ich schon erwähnt, dass ich mein Bildermanagement vor allem am Beispiel Adobe Photoshop Lightroom 4 erklären werde? Nein? Also ich werde mein Bildermanagement vor allem am Beispiel Adobe Photoshop Lightroom 4 erklären. Das kann ich euch nur ans Herz legen, wenn ihr ein bisschen Kohle übrig habt. Wahrscheinlich liest das Adobe hier nicht und ich kriege kein Geld von denen, weil ich Werbung dafür mache, aber es ist ein tolles Programm und seit Version 4 auch endlich erschwinglich. Nichtsdestotrotz: Ich versuche immer, meine Techniken so zu halten, dass man nicht zwingend auf ein bestimmtes Programm angewiesen ist. Mit anderen – auch kostenlosen – lässt sich das ähnlich managen.

Und hier die Erklärung für das, was du gerade angerichtet hast: Den Ordner „Fotos“ hast du erstellt, damit du später beim Backup deiner Daten das Häkchen nur vor einen Ordner setzen und nie daran denken musst, neue Bilderordner mit einzuschließen. Dazu kommen wir später noch. „2013“ hast du erstellt, damit du schonmal grob nach Jahren sortieren kannst. Wenn du nur einmal im Jahr im Urlaub Fotos schießt, dann hättest du hier schon aufhören können. Wenn du so verrückt nach Fotografie bist, wie ich, dann brauchst du noch mindestens Monatsordner. Ich schieße pro Monat zwischen 600 und 1.000 Fotos. Ich brauche Monatsordner, darum: „2013-01„.

Lightroom ist ein tolles Programm. Angeblich kann man damit um die 40.000 Fotos verwalten ohne Performance-Einbrüche verbuchen zu müssen. Keine Ahnung, mit was für Rechnern Adobe das getestet hat, aber wir müssen deinem PC ja nicht zuviel zumuten. Darum wird dein Lightroom-Katalog nur ein Jahr abdecken. Macht bei mir rund 12.000 Fotos. Ist ja auch schonmal ne Menge. Der Katalog muss irgendwo gespeichert werden, darum haben wir den Ordner „LR-Katalog“ erstellt, damit er später beim Backup auch mitgenommen wird.

Das waren jetzt fast 800 Wörter Text, aber wir haben erst sechs Ordner erstellt. Ich möchte aber auch, dass du weißt, warum du was machst. Deshalb geht es erst morgen mit dem nächsten Teil weiter. Dann steigen wir in Lightroom ein und holen uns die Bilder auf die Festplatte.


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