Ich hatte mal wieder Bock, loszuziehen und ein paar Fotos zu machen. Was bietet sich derzeit so an? Genau: Winterfotos. Aber wie fotografiert man den, wenn er gar nicht so richtig da ist?
Ich meine, schaut man mal im Netz nach Inspiration zur Fotografie im Winter. Zu 98,356 Prozent werden einem da Bilder angezeigt, die mit Schneemassen nur so überladen sind. Ist ja auch richtig, das Prinzip Winter=Schnee wird sich auch noch ein paar Jahrzehnte in unseren Köpfen so halten, bis wir in unseren Breitengraden das weiße Zeug nur noch aus dem Fernsehen oder eben dem Netz kennen.
Ich will ehrlich sein: hier in meiner Umgebung, gibt es schon Schnee. Aber auch wieder nicht soviel, dass es für romantisch verschneite Landschaftsaufnahmen reichen würde. Was tun? Immerhin ist es kalt! Und Winter ist ja noch einiges mehr als Schnee. Also einen Gang höher schalten: Eis!
Und damit habe ich mich dann auch einfach mal beschäftigt und ein paar Schnappschüsse gemacht.
Ach ja, hatte ich erwähnt, dass diese Bilder mit der Nikon D800 und dem NIKKOR 70–200 mm 1:4 G ED VR entstanden sind? Handliches, schickes Telezoom, aber Mann, ich liebe diese Kamera!
Ich war ja anfangs schon kritisch, was dabei herauskommen sollte, wenn man 36 Megapixel auf einen Vollformatsensor quetscht und dafür einen Preis verlangt, den man sich (fast!) noch leisten kann. Was soll ich sagen: es funktioniert.
Ich bin tatsächlich sehr angenehm überrascht, wie gut Nikon mit diesem Sensor umgeht. Es muss aber auch gesagt werden, dass dieses Teil dem Fotografen einiges mehr abverlangt, als eine APS-C-Kamera. Man sieht einfach alles! Man kann 200% vergrößern, den Ausschnitt noch als Foto nutzen und sieht sofort, wenn ein unerwünschtes Bildelement im Motiv ist oder etwas verwackelt wurde. Kleinere Bilder kann man gut nachschärfen; vor allem, wenn man sie zB fürs Web verkleinert. Will man allerdings mit den D800-Bildern arbeiten, so wie sie sind, muss man schon eher wissen, was man tut.
Man muss sowieso anders Fotografieren: mit Schnappschüssen kommt man nämlich schnell an die Grenze. Nämlich die der Speicherkapazität. Normalerweise nutze ich immer mehrere SD-Karten mit 4 GB. Die D800 quetscht da 59 Raw-Fotos drauf. Beobachte ich also gerade eine Gruppe lustiger Pinguine dann sind die vier Gigabyte in zwei Minuten verbraten.
Da heißt es umdenken. Damit tue ich mich sowieso schwer. Also bis ich das noch nicht drauf habe, schleppe ich eben zig Karten mit mir und wechsle die als würde ich Windows 3.11 von Diskette installieren wollen.
Dummerweise hat man beim Überspielen auf den PC immer noch ein Problem. Nach meinem Ausflug hatte ich irrsinnige 42 Gigabyte an Fotos zusammen. Da heißt es knallhart sortieren und fleißig auf die Löschen-Taste drücken, sonst erschlägt es einen irgendwann. Auch wenns manchmal weh tut.
Ich hoffe, die eisigen Knipsereien haben euch jetzt nicht weh getan und vielleicht sogar Lust darauf gemacht, selbst mal in der „dunklen Jahreszeit“ auf Motivsuche zu gehen. Wenn ihr mit mehr romantischen Schneelandschaften gesegnet seid, dann los! Ich bin neugierig :)