Noch während ich einen schwächeren Rechner hatte, habe ich versucht, das meiste an Performance für Adobe Premiere herauszuholen, was möglich ist. Um es vorweg zu nehmen: hat man einen schwachen Rechner, lässt sich nicht wirklich viel heraus holen. Aber mit einer Nvidia-Grafikkarte lässt sich da noch was drehen.
Ich hatte mir ein paar Videos zu Performance-Tweaks angeschaut und staunte schon über das flüssige Verhalten, welches das Programm auf einem kräftigen Mac an den Tag legte. Geheimnis: die verbauten Grafikkarten des Mac sind kompatibel mit der Hardwarebeschleunigung, die in Premiere integriert ist.
Adobe nennt das die Mercury Playback Engine, die das Rendern von Effekten durch die Grafikkarte schickt. Geile Sache, denn dann wird die CPU um ein gutes Stück entlastet.
Ich habe die Option auch bei mir gefunden, allerdings keine unterstützte Grafikkarte :( Keine Chance, die Hardwarebeschleunigung funktioniert nur mit ausgewählten Nvidia-Grafikkarten. Ich hatte eine Radeon und das Thema damit wieder vergessen.
Nach der jünsten Aufrüstorgie jedoch ist es mir wieder eingefallen, nun schuftet eine Geforce GTX 560 in meinem Rechner. Also direkt mal Premiere angeschmissen und nachgeschaut…
Dann die Ernüchterung: die Option, die Hardwarebeschleunigung einzuschalten, ist immer noch ausgegraut. Warum das jetzt?
Ganz einfach, Premiere unterstützt zwar ausgewählte Nvidia-Chipsätze, aber eben nur ausgewählte. Bei Adobe selbst gibt es eine Liste, welche genau das sind. Und klasse: in der Familie meiner Grafikkarte beginnt die Unterstützung erst bei der GTX 570. Möglicherweise ändert sich das noch mit einem Update, aber wer kann sich darauf schon verlassen? Fakt ist doch, dass sich Karten der GTX 560 und 570-Reihe nicht um Welten unterscheiden. Also muss es doch einen Weg geben. Und den gibt es auch!
Nach kurzer Suche im Netz habe ich die Seite von Studio 1 Productions gefunden, die einen Workaround und sogar ein kleines Programm geschrieben haben, um die Hardwarebeschleunigung von Premiere auch anderen Karten zugänglich zu machen (auch alles Nvidia-Karten, welche das sind steht auch hier).
Die Anleitung ist ziemlich gut beschrieben und das Programm funktioniert problemlos. Wichtig ist, dass Premiere auf dem Laufwerk C: (also dem Systemlaufwerk) installiert ist. Das heruntergeladene Programm muss auch dort liegen. Gestartet wird es mit Administratorrechten (wichtig) und nur noch aktiviert. Anschließend lässt sich die Beschleunigung in Premiere hier aktivieren:
- neues Projekt anlegen oder altes öffnen
- im Menü auf Projekt klicken, dann auf Projekteinstellungen und dann auf Allgemein
- ganz unten ist ein Dropdown-Menü, das stellt man von Software auf Mercury Playback Engine – GPU-Beschleunigung
- fertig
Ich habe noch nicht weit rumgespielt, um Geschwindigkeitesvorteile zu spüren. Mein Rechner ist mit 4 Kernen und 16GB RAM ohehin recht flott, aber mit der Grafikbeschleunigung wird die CPU ohne Frage entlastet, wenn es mal hart auf hart kommt. Hier gibt es gar eine Liste, welche Effekte genau von der GPU unterstützt werden.
2 Gedanken zu „Adobe Premiere Pro Hardwarebeschleunigung“